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Schlaf Teil 1: Wichtigkeit des Schlafs

 

Der Schlaf ist für den ganzen Menschen, was das Aufziehen für die Uhr.

 

Arthur Schopenhauer, der Autor des Zitats, scheint sich der Wichtigkeit des Schlafes vor rund zweihundert Jahren schon bewusst gewesen zu sein. Viele von uns haben vergessen, wie wichtig guter Schlaf ist – oder wir erinnern uns erst daran, wenn wir unter den Folgen eines Schlafmangels leiden.

Warum Schlaf so unentbehrlich ist und was genau passiert, wenn wir schlummern, das können Sie in diesem Blog lesen.

 

Die heilende Wirkung des Schlafs

Im Schlaf erholen sich der Körper und die Psyche. Ohne, dass wir es bemerken laufen jedoch einige Areale des Gehirns genau jetzt auf Hochtouren. Schlaf ist also keineswegs ein Standby-Modus, sondern ein aktiver Prozess des Aufbaus und der Regeneration.

 

Lebenswichtige Hormone werden ausgeschüttet

Das Wachstumshormon Somatotropin regeneriert Körperzellen, repariert Gewebe, regelt das Knochenwachstum und den Muskelaufbau. Ausserdem ist es an verschiedenen Stoffwechselvorgängen beteiligt, z. B. an der Blutzuckerbildung und am Fettabbau.

Das hormonähnliche Enzym Renin wird in den Nieren gebildet und ist indirekt beteiligt am gleichbleibenden Blutdruck und am konstanten Flüssigkeitsvolumen des Kreislaufs.

 

Fruchtbarkeit ist vom Schlaf abhängig

Auch die Bildung des luteinisierenden Hormons, auch LH genannt, ist vom Schlaf abhängig. Es ist eines der Geschlechtshormone, welches bei Frauen den Eisprung sowie die Follikelreifung stimuliert. Es wird in der Non-REM-Schlafphase freigesetzt.

Das Hormon Testosteron wirkt im männlichen Körper auf das Muskelwachstum und die Spermienproduktion. Die höchste Produktion erfährt es bei acht Stunden Schlaf. Dauerhafte Schlafstörungen können zu niedrigen Spiegel des Hormons führen. Ein Schlafmangel kann also die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, sowohl bei Frauen als auch bei Männern.

 

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Schlaf wirkt auf das Immunsystem und gegen Stress

Die Bildung des Stresshormons Cortisol verringert sich im Schlaf. Dies ist von Bedeutung, da ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel eine Reihe von negativen Einflüssen auf den Organismus hat. So kann es beispielsweise zur Erschöpfung der Nebennieren kommen.

Guter Schlaf wirkt sich auch auf das Immunsystem aus. Es werden vermehrt Stoffe zur Immunabwehr freigesetzt, z. B. die T-Zellen. In der Nacht ist ihr Wert am höchsten. Durch sie wird die Immunantwort des Körpers reguliert. Neueste wissenschaftliche Studien zeigen, dass Schlafmangel die Funktion der T-Zellen reduziert und damit die Immunabwehr schwächt.

 

Gehirn ordnet und Körper entspannt

In der Nacht während wir schlafen ordnet unser Gehirn die Eindrücke und das Erleben des vergangenen Tages sowie die aufgenommenen Informationen. Es entscheidet, was es löscht oder abspeichert. Durch die neu geschaffene Ordnung ist es wieder für den neuen Tag aufnahmefähig.

Währenddessen schaltet der Körper einen Gang herunter. Die Muskulatur entspannt sich. Die Herzfrequenz nimmt ab. Der Blutdruck und die Körpertemperatur sinken ab. All diese Vorgänge machen den Schlaf zum besten Heilmittel für die Präventivmedizin.

 

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Die Konsequenzen eines Schlafmangels

Nun ist es leider – besonders in unserer stressigen Zeit heute – so, dass wir immer wieder mal Phasen des Schlafmangels erleben. Wie wichtig ein guter Schlaf ist, erkennen wir oft erst, wenn er nicht mehr selbstverständlich ist. Erste Auswirkungen eines Schlafmangels können z. B. sein:

  • verminderte Konzentrationsfähigkeit,
  • verschlechterte Reaktionsfähigkeit,
  • reduzierte Agilität,
  • nachlassende Flexibilität und
  • abnehmende Kreativität.

 

Kopf und Psyche leiden unter dem Mangel an Schlaf

Im Alltag bemerken wir die Folgen des Schlafmangels häufig zuallererst am Arbeitsplatz, denn hier sind Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit sowie Agilität besonders gefordert. Es fällt uns zunehmend schwer, einen klaren Kopf zu bewahren, besonders wenn es stressig wird. Auch Entscheidungen fällen sich nicht mehr so einfach und Aufgaben bleiben vermehrt liegen. Insgesamt leidet unsere Produktivität merklich. Die Psyche ist überbeansprucht, worunter dann auch unsere Immunität leidet. Dies kann körperliche Folgen nach sich ziehen.

 

Wenn der Schlafmangel zum Problem wird

Gelegentliche Phasen des Schlafmangels sind ganz normal. Der Körper kann damit gut umgehen, solange man gewisse Grenzen nicht überschreitet. Spätestens wenn der Schlafmangel sich aber zu einer leichten Schlafstörung entwickelt, sollte man die Warnsignale ernst nehmen. Was eine Schlafstörung genau ist, welche Formen die TCM unterscheidet und wie eine Therapie aussehen kann – das beschreibe ich Ihnen hier im Teil 2 des Schlaf-Artikels.